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Thema: Katzengeschichte in Ichform- 3. Kapitel geupdatet Mi Jan 14 2015, 18:23
Hallo. Falls ihr Interesse haben solltet... der Titel ist doch schon ein Hingucker, oder? Lest einfach ein wenig, und dann könnt ihr wieder gehen. Falls es euch gefällt, könnt ihr ruhig mehr als ein Wort lesen. Da das aber nicht passieren wird, ist das eher ein Experiment, ob ich fähig genug bin, eine Katzen-Geschichte in der Ich-Form zu schreiben.
My Life
1. Kapitel:
Ich krieche müde aus meiner Baumhöhle. Gerade geht die Sonne auf. Die Sonnenstrahlen blenden mich. Rasch wende ich mich ab und schlüpfe durch die bei zusammengestoßenen Felsen, die einen Gang bilden, wo jemand kleines hindurchschlüpfen könnte. Unter meinen Pfoten spüre ich nasses Laub, weiche Kiefernadeln und feuchte Erde. Es niselt noch leicht, die letzten Tage hat es durchgeregnet. Die älteren Streuner in der Gegend, die aber im Menschennähe leben, machen sich Sorgen. Ich genieße es, denn die Luft riecht nach guter Luft und Regen. Ich liebe den Geruch von Regen. Nun habe ich den Bach erreicht. Er ist leicht angestiegen, doch nicht bedrohlich. Ich beuge mich darüber und starre mein Spiegelbild an. Zwei helle Bernstein-Augen blitzen mir entgegen. Mein glattes, dichtes Fell liegt flach auf meinem Körper, ich bin völlig entspannt. Es ist grau-dunkelgrau gestreift. Zu meinen Pfoten hin wird mein Pelz heller, wie an meiner Bauch und Brust. Mein Schweif ist länglich und glatt. Traurig blicke ich auf die Narbe an meinem rechten Hinterbein. Sie ist lang und schmal. Auch wenn es mich verunstaltet, es ist ein Zeichen des Kämpfens. Und ich habe gekämpft- mehr als mir lieb ist. Hastig trinke ich noch aus dem klaren Bach. Danach lausche ich angestrengt- mein Magen fängt an zu knurren. Wenige Augenblicke später entdecke ich auch schon eine Wühlmaus. Zwar klein, aber fett. Besonders im Sommer und im Frühling. Jetzt ist es Hochsommer. Ich kauere mich nieder und schleiche so lautlos wie möglich auf meine Beute zu. Als ich zum Sprung ansetzte, knackst etwas laut hinter mir. Blitzschnell verschwindet die Wühlmaus. Verärgert sehe ich in die Richtung, wo das Geräusch herkommt. Es knackst noch immer, scheint lauter zu werden. Nein. Es kommt näher! Panik fährt durch meinen Körper. Was soll ich tuen? Der Sache auf den Grund gehen!, sagt die neugierige Seite von mir. Eine andere widerspricht: Weg hier, solang noch Zeit ist! Eine dritte erwidert: Kämpfe wie eine Kriegerin, so wie es deine Mutter war! Ich kneife die Augen zusammen. Was ist wenn einem der Kopf nicht sagt, was man tuen soll? Auf mein Herz hören kann ich jetzt wohl nicht, wie soll mir das auch helfen? Schließlich renne ich auch den erstbesten Baum zu und klettere hastig hinauf. Einige Zeit starre ich auf das Gebüsch. Das Etwas scheint nun ganz nahe zu sein. Ich halte den Atem an. Eine Katze tritt aus dem Gebüsch, dicht gefolgt von einer Zweiten. Es wäre riskant jetzt da runter zu gehen, vielmehr dumm. Also warte ich ab und lausche ihrem Gespräch. Die erste Katze ist eine Kätzin. Sie hat ein schildpattfarbenes Fell und helle Saphir-Augen. Die andere Katze ist ein Kater. Sein Pelz ist völlig dunkelgrau. Er besitzt eine weiße Hinterpfote und an seinem Hals neben seiner Kehle zieht sich eine grässliche Narbe bis zu seiner linken Vorderpfote hinunter. Einige Herzschläge starre ich auf die Narbe und kann mich nicht losreißen. Sie ist grausam, erinnert an etwas schändliches, das spüre ich. "Donner!", faucht die Kätzin. Der Kater scheint so zu heißen. Er blickt auf und starrt sie an. Nach einigen Augenblicken brummt er: "Was ist?" "Du kannst dich nicht länger drücken! Ich will, dass du jetzt mit mir redest! Wegen dir sind wir aus dem Clan geworfen worden! Wegen dir haben wir keine Heimat mehr!" Clan? Sie stutzt. Auch Donner lauscht. Ich würde am liebsten gar nicht atmen, aber es lässt sich nicht ganz vermeiden. "Ich rieche jemanden", knurrt der Kater. "Was du nicht sagst", antwortet die Kätzin. "Bei so einem Gestank wird das jeder riechen, selbst wenn dieses Monster meilenweit weg wäre!" Als ich begreife, dass ich damit gemeint bin, steigt ein Groll in mir auf. Ich bin eher positiv, versuche mit Katzen befreundet zu sein- aber diese Kätzin hasse ich ab diesen Augenblick. Ich schlucke meine Wut hinunter wie bittere Galle. "Dieser Streuner wird sowieso bald verschwinden. Entweder von hier, oder er sagt "Ade" zur ganzen Welt", höhnt Donner. "Fluss", miaut er, "verzeih mir. Ich wollte nicht, dass du auch verbannt wirst, nur weil ich Fehler mache. Ich wusste nicht..." "Du hättest es wissen müssen! Du bist mein großer Bruder! Stark, unzerbrechlich, unglaublich groß! Du hättest wissen müssen, dass sie mich auch als "Badblood" bezeichnen würden!", schneidet Fluss ihm das Wort ab. Ich weiß nicht wieso ich das tue, aber ich springe vom Baum herab. _______________________________________________________________________________
"Wer bist du?", knurrt Fluss überrascht. "Ihr riecht auch nicht besser", antworte ich knapp. Donner verzieht das Gesicht. "Wer bist du?" "Was geht das euch an? Ihr seid doch auf Durchreise", miaue ich. "Durchreise? Träum weiter", erwidert die Kätzin mit schneidender Stimme. "Wir bleiben hier", grummelt der Kater neben ihr. "Pah. Da müsst ihr mir erst die Kehle aufschlitzen", flüstere ich leise. Ein Grinsen schleicht sich auf Fluss's Gesicht. "Donner. Mit diesem Fellball wirst du alleine fertig?", fragt sie. "Wofür hälst du mich- einen Frosch?", entgegnet er und wendet sich mir zu. "Viel Spaß beim sterben noch." Er schießt vor und schlitzt meine Flanke auf. Ich beiße die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien. Hastig rolle ich mich zur Seite um weiteren Treffern zu entgehen, springe auf und fixiere meinen Gegner. Donner starrt mich unverwandt an, sein Blick ist fest und kalt. Etwas in mir zieht sich zusammen. Hastig schnelle ich vor und treffe seine Schnauze. Sein Gesicht verzerrt sich, aber Donner gibt keinen Laut von sich. Ich springe zur Seite, als er vorschießt und fast meine Kehle trifft. Wenn du deinen Gegner wütend machst, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder seine Wut schwächt ihn und treibt ihn zu Fehlern, oder sie treibt ihn an und verstärkt sein Kampfgeschick. Um ein Haar verfehlen seine Zähne meine Vorderpfote. Er wird schneller. Der nächste Angriff wird treffen Der Kater stürmt wieder vor. Ich will ausweichen, bin aber zu langsam. Seine Klauen treffen mich am Bauch und bohren sich tief hinein. Ich schreie vor Schmerz auf. Aber ich will es ihnen nicht vergönnen. Will nicht weinen, nicht schluchzend am Boden liegen, damit sie sich darin laben. Langsam sinke ich in Richtung Boden. "Fluss!", höre ich eine Stimme, sie scheint von weit her zu klingen, "Lassen wir sie verbluten, oder soll ich sie schnell töten?" "Hm... was spricht dagegen, sie der Natur zu überlassen? Soll sie verroten!", antwortet die Kätzin. Ich schluchze in mich hinein. Ich sterbe. Allein meiner Dummheit zu verdanken. Meinen Übermutes und meiner Unerfahrenheit. Ich sterbe durch mich selbst, nicht wie meine Mutter. Dies ist kein ehrenhafter Tod. Er ist schändlich, alle Streuner in der Gegend wird es peinlich sein, darüber zu sprechen. Es ist einfach grausam- mich in der Natur sterben zu lassen. Hastig entfernen sich zwei Pfotenpaare. Schließlich öffne ich ein Auge. Alles ist verschwommen. Inzwischen habe ich mich ein wenig an den Schmerz gewöhnt. Ich zögere, aufzustehen. Was, wenn ich dadurch erst schneller sterbe? Ich würde es gerne vermeiden, jetzt gleich zu sterben. Ob ich es wohl zu den Menschen schaffe? Sie würden mich versorgen, aber danach einsperren... Was habe ich denn für eine Wahl? Ich spüre, wie allmählich das Leben aus mir weicht. Ich beiße die Zähne zusammen. Hastig rapple ich mich auf- der Schmerz verdoppelt sich.
2. Kapitel- 2. Teil geupdatet!:
Ich schlage die Augen auf. Gegen meinen Rücken drückt etwas Hartes. Ich bin eingesperrt! Als ich mich aufsetzte, muss ich mich zusammenreißen, nicht zusammenzuzucken. Ich bin in einem grauen quadratischen Kasten. Vorne sind Gitter angebracht, ich kann durchsehen. "Hallo?", miaue ich mit rauer Stimme. Schwach vernehme ich ein Wimmern. "Hallo?", wiederhole ich lauter. "Ja?", antwortet eine Stimme. "Wo sind wir hier?", frage ich und drücke mein Gesicht gegen das Gitter. "Ich weiß nicht... aber immer wieder kommen Zweibeiner her und sehen sich alle Tiere hier an", antwortet die Stimme heiser. Zweibeiner? "Zweibeiner?", miaue ich unsicher. "Was Zweibeiner sind?", die Stimme klingt geschockt, "Zweibeiner sind diese komischen Dinger, die auf zwei Beinen laufen und kein Fell haben!" Menschen? "Ah, du meinst Menschen!", grinse ich. "Wie immer du sie nennst. Wie ist dein Name?", maunzt die Stimme. "Die meisten nennen mich Licht, aber ich habe keinen wirklichen Namen", antworte ich zögernd. Kann ich dieser Katze überhaupt vertrauen? "Und wie heißt du?", füge ich nach einigem Schweigen hinzu. "Sternenschweif", höre ich nach langer Pause. Sternenschweif... ein seltsamer Name. Aber ich mache keine Bemerkung. Mein Name muss genauso komisch für diese Katze klingen. "Seit wann bist du hier?", will ich mit zitternder Stimme wissen. Ich habe Angst davor, was diese Katze antwortet, habe Angst, hier lange bleiben zu müssen. "Höchstens einen Mond...", Sternenschweif klingt traurig. Ich kann ihn nicht sehen, aber er muss einen Käfig neben mir sein, unter mir oder über mir. "Das hier ist ein Tierheim", ich werde ernst. Entschlossen, mich zu befreien, trete ich gegen das Gitter. Vor Schmerz piepse ich auf. "Was ist?", fragt der Kater verwundert. Er kann mich auch nicht sehen! "Ich habe versucht, mich zu befreien", murmle ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Glaubst du, ich hätte das noch nicht versucht?", er klingt bitter. "Einen Versuch war es nicht wert", ich lecke an meiner Pfote, um den Schmerz ein wenig zu vertreiben. "Die anderen hier wurden gestern abgeholt. Wir sind die einzigen hier.", miaut Sternenschweif. Später fügt er hinzu: "Wenn ich irgendwann hier wegkomme, hoff ich, dass sie dich auch mitnehmen. Ich habe Angst vor den Zweibeinern" Ein kalter Schauer jagt mir den Rücken hinunter. "Hoffe ich auch" ________________________________________________________
Ich wache auf. Ich habe keine Ahnung, ob es morgen oder Abend ist, aber vor mir steht eine Wasserschüssel und ein Becher voll trockenem Menschenfutters. Meine Nase kräuselt sich vor ekel. Ich hasse dieses Futter. Einmal, als wir kurz vor dem verhungern waren, hat sich meine Mutter vor ein Menschenhaus gestellt und gewartet, bis jemand herauskommt. Sie hat kläglich miaut, und auch als der Mensch die Hand hob, um sie zu verscheuchen, bewegte sie sich nicht. Der Mensch starrte sie einige Augenblicke lang an, dann verschwand er wieder im Haus und brachte dieses Ekel-Zeug heraus. Besser als nichts, obwohl es irgendwie seltsam schmeckte. Wahrscheinlich hat er gesehen, wie abgemagert wir waren. "Sternenschweif!", miaue ich halblaut, um zu testen ob er wach ist. Nach einer Zeit höre ich ein murren: "Was?" Er ist sicher noch verschlafen. Wahrscheinlich ist dieser Kater schon viel länger als ich hier. Oder er wird von Alpträumen geplagt. "Wo kommst du eigentlich her?", rufe ich durch die Gitter. Er antwortet nicht sofort. Gerade, als ich mich der Wasserschüssel zuwende, beginnt er zu sprechen: "Ich komme von weit her. Eigentlich hatte ich eine wichtige Aufgabe, aber jetzt... mein Clan hat es sicher schon aufgegeben, auf uns zu warten" Clan? Uns? "Ihr wart mehrere?", frage ich verwundert. Sternenschweif lacht kurz auf. Es hört sich gespielt und unecht an. "Glaubst du, Schneestern wäre so dumm und würde nur einen schicken?" Schneestern? "Was ist ein Clan?", will ich wissen. Er schnaubt hörbar neben mir. "So was kann auch nur ein Einzelläufer fragen!" Einzelläufer... Es hört sich in meinen Ohren wie eine Beleidigung an, fast wie das Wort Zweibeiner. Mein Herz wird schwer. Ich werde verachtet. Wofür eigentlich? "Was hast du gegen Einzelläufer?", stoße ich mit zusammengespressten Lippen hervor. Der Kater scheint zu überlegen. "Sie laufen immer über unsere Grenzen. Meist sind ihre Verwandten Hauskätzchen, sie denken wie eine in die enge getriebene Maus und sind dumme Fellknäule! Noch Fragen?" Ich antworte nicht. Wenn er so eine Antwort gibt, soll er doch mit sich sprechen! Ich ignoriere seine Frage und werde auch alles andere ignorieren, was Sternenschweif sagt. Ich wende mich wieder dem Wassernapf zu. "Licht! Ich weiß, dass du mich hörst!", knurrt er. Ich höre, wie Krallen gegen das Gitter kratzen. Soll er sie sich stumpf machen. Das kann mir egal sein! Aber ich bin neugierig. Ich wüsste gern mehr darüber, wo er herkommt und vor allem, mit wem er hergekommen ist. Außerdem interessiert mich Schneestern und ich habe keine Ahnung, was ein Clan ist. Ich warte noch ein wenig, dann beginne ich zu sprechen: "Wenn du Einzelläufer so verachtest, wieso redest du dann überhaupt mit mir? Du scherst doch alle über einen Kamm, wenn sie nicht zu einem Clan gehören!" Während ich rede, wird meine Stimme immer lauter und ich muss mich zusammenreißen, um nicht wütend zu schreien. Er darf nicht glauben, ich wäre unbeherrscht. "Ich habe viele Erfahrungen mit Einzelläufern. Die meisten sind nicht positiv", zischt es vom Nachbarkäfig zurück. "Wieso redest du dann mit mir?", wiederhole ich und versuche, gleichgültig zu wirken. "Siehst du hier sonst noch jemanden?", knurrt Sternenschweif. "Ich kann nicht einmal dich sehen!", fauche ich. "Still! Da kommt jemand!" Ich höre eine Eisentür quietschen. Mindestens 3 Menschen müssten sich nähern. "Gerade wurden viele Katzen abgeholt. Nur diese sind noch da", ertönt eine Stimme. Es ist ein Mann, wahrscheinlich arbeitet er hier. "Das beschränkt die Auswahl hier, oder?", eine Frauenstimme. "Aber man kann es auch positiv sehen- viele Tiere haben bereits ein Zuhause gefunden", antwortet der Mann. "Mama! Ich will aber eine Katze!", diese Stimme ist höher als die anderen. Vermutlich ein Menschenkind. "Licht?", flüstert Sternenschweif neben mir. "Was?", frage ich genervt. "Kann sein, dass ich dich ab heute nie wieder sehe", miaut er. Ich erstarre. Alleine mit Menschen, Ekelfutter und eingesperrt? Mir wird kalt. "Ich würde vorschlagen, sie nehmen beide, aber das ist ihre Entscheidung", sagt der Mann. "Sehen wir sie uns an" Schritte nähern sich meinem Käfig. Eine Menschenfrau taucht auf und mustert mich. "Das ist eine weibliche Hauskatze. Keine besondere Rasse. Sie ist erst seid 5 Tagen hier", erklärt der Aufseher. Schließlich wendet sie sich ab und geht zu Sternenschweif. "Wo hat dieser Kater denn all seinen Narben her?", kreischt sie schrill. "Ach! Das ist doch nur ein Kratzer an der Nase. Und die Narbe an der Schulter ist nicht so auffällig. Außerdem hat er bis jetzt keine Probleme gemacht. Eigentlich Recht zahm. Er kommt von den südlichen Wäldern, denke ich. In der Wildnis aufgewachsen", widerspricht der Mann. "Gut... Molly wollte sowieso 2. Und gegen Kinders-Willen kann man nichts machen, habe ich Recht?", die Frau seufzt. "Schön!", freut sich der Aufseher. Mein Käfig wackelt und hebt vom Boden ab.
Kapitel 3:
Ich schlage die Augen auf. Ich liege in einem weichen Etwas. Mein Kopf dröhnt. Schließlich setzte ich mich auf und lasse den Blick durch das Zimmer schweifen. Sie müssten mal die Fenster kippen. Es riecht modrig. Nach ein paar Momenten fallen mir die Wasserschüssel und der Napf voll Futter auf. Ich stehe auf und hüpfe aus meinem Nest. Sternenschweif. Plötzlich geht eine Tür auf. Ein kleines Menschenkind stürmt herein und hebt mich auf. Es fühlt sich unangenehm an. "Mama!", schreit es laut. Mein Ohr zuckt. Wenig später taucht die Menschenfrau von vorher auf. "Glaubst du, sie verträgt sich mit der anderen Katze?", fragt das Kind. Die Menschenfrau lächelt. "Probieren wir es aus!" Sie nimmt mich hoch und trägt mich in ein Nebenzimmer. Dort sitzt ein Kater. Sein Pelz ist dunkelbraun und mit schwarzen Flecken durchzogen. Seine hellgrünen Augen blitzen. "Sternenschweif!", flüstere ich. Er sieht auf. Seine Miene bessert sich. "Hallo!", miaute er erfreut. "Hallo Sternenschweif", grüße ich zurück. Die Frau lässt mich auf den Boden. Nun starren uns beide gespannt an. Ich blinzle. Was erwarten sie von uns? Ich lege den Kopf schief. Auch Sternenschweif scheint verunsichert. "Was starren die Zweibeiner uns so an?" Ich will antworten, doch das Wort "Zweibeiner" erinnert mich an den Streit. Ich wirble herum. "Wieso sollte dir das ein dummer Einzelläufer verraten?", blaffe ich ihn an und stolziere zu der Frau zurück, bleibe vor ihr stehen und miaue klagend. Sie seufzt. "Naja, wenigstens prügeln sie sich nicht..." Ich werfe nur einen Blick zurück, direkt in seine Augen. Er sieht verletzt aus, wahrscheinlich bereut er alles, was er gesagt hat. Gut so Ich grinse in mich hinein. Der Mann aus dem Tierheim hatte gesagt, Sternenschweif sei in der Wildnis aufgewachsen... wahrscheinlich wird ihn dieses Haus hier wahnsinnig machen... soll mich aber nicht kümmern. Ein Teil von mir will zurück gehen und mit ihm reden, aber ich schiebe ihn beiseite und gehe in mein Zimmer zurück. Soll er da sitzen bleiben und dumm dreinschauen! Der könnte ja nicht einmal eine Maus fangen, wenn sie ihm in die Pfoten laufen würde und halbtot vor ihm zusammenbrechen würde! Clan! Schneestern! Wahrscheinlich hat er eine Hirnkrankheit! Ein Mäusehirn wäre schlauer als er! Während ich ihm diese Beleidigungen im Geiste zuwerfe, bekomme ich Mitleid, dass ich aber ignoriere. Schließlich springe ich auf das Fensterbrett und sehe aus der durchsichtigen Wand. Die Menschen nennen sie Fenster. Es regnet gerade wieder. Aber kein kalter Regen wo man auf jeden Fall im Trockenen bleibt, nein, ein Sommerregen. Einer der im Sonnenuntergang in auf die Straße fällt, auf die Pflanzen, Häuser, Bäume... ein warmer Regen. Ich schüttle mich. Was soll das? Willst du vor dich hin dichten und die Welt schön reden? _____________________________________________________________________________
Es war mir bei Sonnenaufgang klargeworden. Nun steht die Sonne fast genau über mir. Ich grüble schon die ganze Zeit darüber nach. Auch, wie ich hier rauskomme, die Menschen lassen mich nicht nach draußen. Ich muss in einem viel zu weichen Bett schlafen, komische Futter fressen, ekelhaft metallisch schmeckendes Wasser trinken und Sternenschweif über den Weg laufen. Ich bin jetzt 5 Tage hier. Seitdem ich den Kater wieder getroffen hatte, am Tag meiner Ankunft, haben wir kein einziges Wort gewechselt. Irgendwie fehlen mir die Unterhaltungen und ich hätte gerne mehr über Schneestern und Clans gehört, aber ich war zu stolz dafür. Und auch heute bin ich zu stolz dazu. Mir ist eingefallen, dass "Fluss" und "Donner" auch von einem "Clan" kamen. Ich glaube nicht das es sehr viele gibt. Ich weiß aber auch nicht, was ein Clan ist. Darunter stelle ich mir eine Katzengemeinschaft vor, die besondere Ränge haben... oder es einfach besser haben zu leben. Wenn ich in einen Fluss fallen würde, wer würde mir helfen? Ich habe keinen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Katzen sich im Clan helfen, wieso sollte man auch sonst in eine Katzengemeinschaft gehen, wenn die anderen zusehen würden, wie ein Fuchs dich zerfleischt? Na ja. Sternenschweif kommt auch von einem Clan. Vielleicht kennen sie sich. "Donner" war groß und stark, aber auch schnell. Also vermute ich, dass Clans eine gewisse Taktik haben. Vielleicht kann Sternenschweif auch so was... Ich müsste mich entschuldigen, aber... ich denke den Gedanken nicht zu Ende, sondern starre einfach aus dem Fenster ins Lehre. Ein Teil von mir sagt: "Komm schon, überwinde dich und rede mit ihm!" Der andere flüstert: "Er denkt, nur weil du ein "Einzelläufer" bist, bist du automatisch dumm! Er müsste sich entschuldigen!" Ich ignoriere einfach meinen Kopf, springe das Fensterbrett hinunter und vertrete mir die Beine.
Es tut mir leid, wenn ich manchmal die Zeit wechsle.... sorry wenn es passiert
Zuletzt von Blaufrost am Do Mai 21 2015, 20:55 bearbeitet; insgesamt 12-mal bearbeitet
Smaragdschimmer Erfahrener Kriger
Anzahl der Beiträge : 1397 Anmeldedatum : 15.10.14 Alter : 22 Ort : Im Kriegerbau des KristallClans
Thema: Re: Katzengeschichte in Ichform- 3. Kapitel geupdatet Mi Jan 14 2015, 18:40
Ja, da hast du recht, ich war schon ganz gespannt ^^
Dein Versuch ist aber nicht kläglich o.o. Ich finde eine WaCa Geschichte in der Ich-Perspektive viel besser. Was ich verbessern würde ist aber, dass '...wo eine kleine Katze...'. Ich würde das Wo durch etwas anderes ersetzen, das stört da ein bisschen. c:
Fliederschweif Oberster weiser Mentor
Anzahl der Beiträge : 857 Anmeldedatum : 06.10.14 Alter : 21 Ort : Da wo du nicht bist...
Thema: Re: Katzengeschichte in Ichform- 3. Kapitel geupdatet Do Jan 15 2015, 16:22
Und am Anfang hast du immer einzelne Sätze. Versuch doch mal sie durch Konjunktionen wie und aber oder zu verbinden. Sonst ist sie wirklich schön und gut Lg Minz
Abendsplitter Erfahrener Kriger
Anzahl der Beiträge : 4248 Anmeldedatum : 12.11.14 Alter : 22 Ort : Tja. Unter deinem Bett hätt ich gesagt xD
Thema: Re: Katzengeschichte in Ichform- 3. Kapitel geupdatet Do Jan 15 2015, 16:22
ich find sie super
Cursemusic Krieger
Anzahl der Beiträge : 571 Anmeldedatum : 09.01.15 Alter : 21 Ort : Im Chaos :D
Thema: Re: Katzengeschichte in Ichform- 3. Kapitel geupdatet Do Jan 15 2015, 16:32
Richtig Schöne Geschichte besser als meine da werde ich ja neidisch
Blaufrost Oberster Nachtkrieger
Anzahl der Beiträge : 2838 Anmeldedatum : 09.11.14
Thema: Re: Katzengeschichte in Ichform- 3. Kapitel geupdatet Do Jan 15 2015, 20:19
@Smaragd: Das habe ich ersetzt, hoffentlich ist es jetzt ein wenig besser. Danke!
@Minzsturm: Danke für den Tipp, ist mir jetzt beim durchlesen auch aufgefallen
@Alpenthymian: Dankeschön!
@Mondpfote: Besser als deine? Das bezweifle ich eher, jeder hat einen anderen Geschmack, was Texte und so angeht... aber danke für das Kompliment...
~Blau~
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Thema: Re: Katzengeschichte in Ichform- 3. Kapitel geupdatet